Blackout Informationen

Hier finden Sie alle Informationen, wie Sie sich als Bürgerin und Bürger persönlich auf ein Blackout vorbereiten können und Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema.


Definition

Unter einem Blackout versteht man einen totalen, überregionalen und länger anhaltenden Stromausfall. 

Die Auslöser können Naturereignisse, aber auch technisches oder menschliches Versagen sein. 

Blackouts haben weitreichende Auswirkungen, können jedoch nicht vorhergesagt werden.

Was funktioniert nicht mehr?

  • Notruf ist nicht mehr möglich!
  • Telefon, Handy, Internet, Bankomat, Zahlsysteme, Tankstellen, Ampeln, Tunnel, Aufzüge, öffentliche Verkehrsmittel
  • Dienstleistungen der Gemeinde und des Tourismusverbandes werden stark eingeschränkt.

Wie lange dauert ein Blackout?

Ein Blackout kann von wenigen Stunden bis zu mehreren Tagen andauern – alles ist möglich und keiner kann es vorhersagen. 

Selbst wenn der Strom wieder fließt, kann es einige Zeit dauern, bis die Versorgung wieder komplett sichergestellt ist. Deshalb ist die Eigenvorsorge relevant.

Woran erkenne ich ein Blackout? – Checkliste

Prüfen Sie die eigene Stromversorgung (FI-Schalter im Sicherungskasten).

Beobachten Sie die Umgebung – gibt es Licht bei Nachbar:innen oder Straßenbeleuchtung?

Prüfen Sie, ob andere Personen (geografisch weiter entfernt) über Handy oder Festnetz erreichbar sind und das Internet funktioniert.

Schalten Sie ein kurbel- bzw. batteriebetriebenes Radio ein (Ö3, ORF-Radio Tirol), um zu erfahren, ob vom Stromausfall auch andere Bundesländer oder Länder betroffen sind (Alternativ: Autoradio).

Wie verhalte ich mich bei einem Blackout richtig?

Bleiben Sie zuhause (Keine Fahrten mit dem Auto, außer im absoluten Notfall)!

Schalten Sie Ihr batteriebetriebenes Radio (Alternativ: Kurbelradio oder Autoradio) ein und folgen Sie den Anweisungen der Behörden.

Sprechen Sie sich in Ihrer unmittelbaren Nachbarschaft ab.

Schalten Sie alle elektronischen Geräte auf „AUS“ und trennen Sie sie vom Netz, um Überspannungsschäden bei der Stromrückkehr zu vermeiden.

Bei einem Notfall: Begeben Sie sich in die nächstgelegene Notfallmeldestelle (siehe Anlaufstellen und Lage in Seefeld) und setzen Sie dort einen Notruf ab.

Sirenensignale

  • 3 Minuten gleichbleibender Dauerton: Warnung, nahende Gefahr
  • 1 Minute auf- und abschwellender Heulton: Alarm, Gefahr
  • 1 Minute gleichbleibender Dauerton: Entwarnung, Gefahr vorüber

VOR dem Blackout – Vorbereitungsphase

Selbsthilfe und Eigenvorsorge
Jede*r Bürger*in sollte für mindestens zwei Wochen autark leben können. Dafür werden ein ausreichender Lebensmittel-, Getränke-, Medikamentenvorrat und technische Hilfsmittel für den Katastrophenfall benötigt. 

Alle hier auffindbaren Informationen helfen Bürger*innen sich proaktiv in einem Ernstfall selbst versorgen zu können. Denn die wichtigste und schnellste Hilfe bei einem Blackout kommt von Ihnen selbst!

  • Machen Sie Ihren Haushalt „krisenfit“. Planen Sie für einen „Camping Urlaub“ für zuhause.
  • Legen Sie Vorräte an und vergessen Sie ggf. Ihre Haustiere nicht.
  • Legen Sie einen Bargeldvorrat für Zuhause an (kleine Scheine und Münzen).
  • Das Auto sollte ggf. immer mind. ½ vollgetankt sein.
  • Erstellen Sie einen Notfallplan und fixieren Sie einen Treffpunkt mit der Familie (z.B. Wie kommen die Kinder von der Schule heim?).
  • Sprechen Sie sich im Vorfeld mit den Nachbarn ab. Welche Ressourcen können gemeinsam genutzt werden? Wer braucht Hilfe? Wer kann helfen Bleiben Sie ruhig, optimistisch und „lösungsorientiert“.

Nachbarschaftshilfe

Wichtig ist es, eine solche Krise gemeinsam - mit Teamwork und Zusammenhalt - zu bewältigen. Bei einem Blackout sind gegenseitige Hilfe und Unterstützung in der unmittelbaren Umgebung und Nachbarschaft besonders wichtig. 

Überlegen Sie im Vorfeld, wer welche Fähigkeiten, Geräte und Ressourcen hat. 

Sprechen Sie sich ab: Kann ein Grill gemeinsam genutzt werden? Können Vorräte aufgeteilt werden? Wer hat Kenntnisse in Erster Hilfe? 

Achten Sie besonders auf unterstützungsbedürftige Personen, mit Pflegebedarf, ältere Personen und Familien mit kleinen Kindern.

Erste Maßnahmen in der Gemeinschaft

Kontrollieren Sie – falls vorhanden – Aufzüge Ihres Hauses auf festsitzende Personen.

Bleiben Sie mit Ihren Nachbarn in Kontakt und überlegen Sie sich gemeinsame, nächste Schritte auf Basis der Empfehlungen der Behörden.

Überprüfen Sie, ob es Menschen in Ihrer Umgebung gibt, die Hilfe benötigen (zum Beispiel pflegebedürftige oder kranke Menschen, zu denen kein Pflegedienst oder Essen-auf-Rädern mehr kommt).


Während des Blackouts – Wissenswertes:

Anlaufstellen und Lage in Seefeld

Bei einem Blackout funktioniert der Notruf nicht. Deshalb verfügt Seefeld über eine zentrale Notfalleinrichtung und mehrere Notfallmeldestellen, an denen Sie einen Notruf absetzen können.

Notfallmeldestellen

  • Gemeinde, Klosterstraße 43
  • Informations- und Mobilitätszentrum Seefeld, Bahnhofplatz 115

Leuchtturm

Ausgebaute Anlaufstelle für den Katastrophenfall mit Notstromversorgung. Dort erhält man Unterstützung in Notfällen.

  • WM-Halle (Nahrungsmittel), Klosterstraße 600
  • Seniorenresidenz Seefeld (Ärztliche Versorgung), Kindergartenweg 840

Häufige Fragen zur Situation in Seefeld:

Hier finden Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen, um Ihre persönliche Notfallplanung exakt auf Ihre Situation anzupassen.

Habe ich Wasser?

Die Kalt-Wasserversorgung ist in Seefeld sichergestellt. Die Bürger*innen werden trotzdem ersucht sparsam zu sein.

Funktioniert das Abwasser?

Die Abwasserentsorgung funktioniert. Zu beachten ist nur, dass die Hebepumpenanlagen in den Untergeschossen nicht funktionieren und dort das Abwasser nicht abfließen kann. Besonders ist darauf zu achten, keine Fremdstoffe in die Kanalisation einzuleiten.

Läuft meine Heizung?

Nein. Dies gilt auch bei Anschluss an die Ortswärme Seefeld. Das bedeutet, dass im Falle eines Blackouts keine Fernwärme an die Haushalte geliefert werden kann. Darüber hinaus können private Haushalte, die keine eigene Notstromversorgung haben, die Wärme während eines Blackouts nicht abnehmen, da die Pumpe nicht funktioniert. 

Vorsicht: Moderne Kachelöfen haben häufig eine elektrische Be- und Entlüftung und funktionieren ohne Strom ebenfalls nur eingeschränkt! Informieren Sie sich hierfür bei Ihrem Rauchfangkehrer.

Gibt es eine ärztliche Versorgung während eines Blackouts? 

Erstversorgung in der Seniorenresidenz Seefeld. Dort ist ärztliches Personal ansässig im Falle eines Blackouts. Die Ordinationen in Seefeld sind nicht besetzt. Die Apotheke in Seefeld läuft im Notbetrieb für Bewohnerinnen, Bewohner und Gäste weiter, eine Grundversorgung an Arzneimitteln ist für mehrere Tage sichergestellt. 

Es kommt zu Einschränkungen in folgenden Bereichen:

  • Einlösen von e-Rezepten
  • Bestellung von Arzneimitteln und sonstigen Apothekenprodukten
  • Herstellung von Arzneimitteln
  • Nur Bar-Zahlung möglich.

Zugängliche Defibrillatoren während eines Blackouts:

  • Gemeindeamt Seefeld im Stiegenhaus zum Gemeindeamt zw. EG und 1. OG (Zugänglich solange die Notrufmeldestelle offen ist.)
  • WM-Halle (Leuchtturm)
  • Seniorenresidenz Seefeld

Wird die Müllentsorgung aufrechterhalten?

Die Müllabfuhr kann je nach Tankfüllung der Fahrzeuge maximal eine Woche den Müll abtransportieren.

Wie komme ich im Notfall zu Lebensmittel?

Supermärkte der Lebensmittelketten SPAR, Billa und MPreis werden am Tag des Blackouts schließen und am Folgetag wieder öffnen. Ab dem 2. Tag werden von 10:00 bis 15:00 Uhr bei den genannten Märkten Sackerl mit gemischten Frischeprodukten ausgegeben. 

Aus logistischen Gründen können im Falle eines Blackouts keine Wünsche für den Inhalt berücksichtigt werden, ein Betreten der Geschäfte ist nicht möglich. 

Ab dem dritten Tag können aus Gründen der Lebensmittelsicherheit nur mehr Trockensortiment Produkte ausgegeben werden. Genaue Informationen zu den Abläufen der Supermärkte in Seefeld wird demnächst ergänzt. 

Lebensmittelversorgung im Blackoutfall

Wird der öffentliche Verkehr aufrechterhalten? 

Der öffentliche Busverkehr in der Region Seefeld Tirols Hochplateau wird am Tag des Blackouts laut Fahrplan weiterbetrieben werden. Die ÖBB muss bei einem Blackout ihren Dienst einstellen. Fahrgäste werden bis zum nächsten Bahnhof gebracht. 

Bei kleinräumigen Stromausfällen (wenige Bundesländer betroffen) kann der Bahnbetrieb eingeschränkt weitergeführt werden. Akut betroffene Züge der Strecke Scharnitz-Seefeld-Innsbruck kommen in Seefeld und Innsbruck an.


NACH dem Blackout

  • Überprüfen Sie die zuletzt verwendeten Geräte wie Herd, Bügeleisen, etc., ob sie tatsächlich ausgeschaltet sind.
  • Schrittweises Wiederhochfahren: Schalten Sie nur jene Geräte und Lampen wieder ein, die Sie zwingend benötigen. Vermeiden Sie in der kritischen Wiederhochfahrphase einen unnötigen Stromverbrauch. Bei einem erneuten Ausfall können elektronische Geräte beschädigt werden. Zudem sollten Sie mit der Inbetriebnahme aller Geräte warten, bis über das Radio eine stabile Stromversorgung kommuniziert wird.
  • Falls in der Zeit aufgetaute Kühlgüter nicht verwertet worden sind, müssen Sie diese entsorgen. Verwenden Sie für eine sichere Verwahrung dicke Müllsäcke (Seuchenprävention).
  • Versuchen Sie während der Wiederherstellung der Telekommunikationsversorgung so wenig als möglich zu telefonieren. Da eine Überlastung zu erneuten Ausfällen führen kann.
  • Achten Sie weiterhin auf hilfsbedürftige Personen. Der Krankenhausbetrieb wird weiterhin nur eingeschränkt funktionieren.

Die Informationen werden laufend überarbeitet, bitte informieren Sie sich regelmäßig über den aktuellen Stand. Tipp: Die wichtigsten Informationen stehen auch als PDF-Download zum Ausdrucken zur Verfügung. Ausgedruckte Dokumente können auch offline gelesen werden. Hier finden Sie eine Übersicht mit den wichtigsten Informationen: Blackout Infosheet